Wartung und Instandhaltung von Traktorsitzen
Fahrzeugbau

Luftgefederte- und mechanisch gefederte Sitze warten


Die Wartung und Instandhaltung von Sitzen in landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen und Traktoren ist entscheidend, um Komfort, Sicherheit und eine lange Lebensdauer des Sitzes zu gewährleisten. Regelmäßige Überprüfungen und Pflege verhindern vorzeitigen Verschleiß und sorgen dafür, dass eine einwandfreie Funktionalität gewährleistet ist. 

In diesem Beitrag wird die fachgerechte Wartung von luftgefederten- und mechanisch gefederten Sitzen erläutert.

Grundlegende Schritte zur wiederkehrenden Pflege von luftgefederten- und mechanisch gefederten Sitzen

Die regelmäßige Pflege von luftgefederten- und mechanisch gefederten Sitzen ist wichtig, um deren Funktion und Lebensdauer zu erhalten.

Zu den grundlegenden Schritten gehören:

  • Reinigung: Schmutz, Staub und Ablagerungen sind von der Sitzoberfläche und den Mechanismen zu entfernen.
  • Sichtprüfung: Der Sitz ist auf Risse, Schäden oder Abnutzungserscheinungen zu überprüfen, insbesondere an den beweglichen Teilen.
  • Schmierung: Eine regelmäßige Schmierung der mechanischen Komponenten (Gelenke, Scharniere) mit geeignetem Öl ist wichtig, um die Beweglichkeit zu gewährleisten.
  • Druckkontrolle bei Luftsitzen mit Fremdversorgung: Der benötigte Druck ist entsprechend der empfohlenen Werte zu überprüfen und anzupassen, um optimalen Komfort zu gewährleisten.
  • Funktionsprüfung: Alle Einstellmöglichkeiten des Sitzes sind zu testen, um sicherzustellen, dass sie einwandfrei funktionieren.

 

Hinweis: Die Herstellerangaben laut Bedienungs- und Wartungsanleitung des Sitzherstellers sind unbedingt zu beachten!

Wartung, Reinigung und Pflege des Sitzpolsters

Der Sitzpolster ist der Bereich des Sitzes, der am meisten beansprucht wird. Ein gut erhaltener Sitz ist ein wichtiger Bestandteil eines funktionierenden Arbeitsumfelds.

Regelmäßige Begutachtung:
Schmutz, Staub und Flüssigkeitsflecken sind mit einem feuchten Tuch und gegebenenfalls milden Reinigungsmitteln zu entfernen. Polster müssen zur Pflege nicht vom Sitzgestell gelöst und abgenommen werden. Schraubverbindungen müssen regelmäßig auf festen Sitz geprüft werden.

Pflegemittel:
Leder- oder Vinylpflegeprodukte halten das Material geschmeidig und beugen Risse bzw. Löcher vor. Risse, Löcher oder Abnutzungen im Sitzpolster sollten frühzeitig verschlossen werden, um weitere Schäden zu vermeiden. Bei stark abgenutzten Polstern kann ein Austausch notwendig sein, um den Sitzkomfort zu erhalten.

Schutz vor Witterungseinflüssen:
Sitzabdeckungen oder ein geschützter Stellplatz des Traktors vermeiden Schäden durch UV-Strahlen, Regen und Temperaturschwankungen.

Ergonomie

Ein ergonomisch eingestellter Sitz beugt gesundheitliche Schäden vor.

Höhe:
Sitzhöhe an Körpergewicht und Körpergröße anpassen, um eine bequeme Sitzposition zu gewährleisten. Der Hebel oder der Riegel zur Höhenverstellung muss funktionstüchtig sein. Wenn der Mechanismus klemmt oder schwer zu bedienen ist, kann eine Reinigung und Schmierung helfen.

Gewichtseinstellung:
Das Fahrergewicht muss bei stehendem Fahrzeug und belastetem Fahrersitz eingestellt werden. Dazu den Betätigungshebel der automatischen Gewichts- und Höheneinstellung kurz ziehen. Die Einstellung sollte im völlig ruhigen Sitzen vorgenommen und der Stoßdämpfer auf die weichste Stufe gestellt werden.

Rückenlehne:
Neigung der Rückenlehne so einstellen, dass sie eine natürliche, aufrechte Haltung unterstützt und den Rücken entlastet.

  • Um die Funktion zu überprüfen, den Griff für die Rückenlehneneinstellung nach oben ziehen. Dabei die Rückenlehne anpassen, indem sie be- und entlastet wird und anschließend den Griff wieder loslassen. Die Rückenlehne soll dann in der gewählten Position einrasten und sich nach der Arretierung nicht mehr verstellen lassen.

Der Mechanismus zur Winkeleinstellung sollte leichtgängig und ohne Widerstand funktionieren. Wenn er schwergängig ist, könnten Staub, Schmutz oder Rost die Ursache sein und er sollte mit einem Tuch (und ggf. Rostschutzmittel) gereinigt werden. Schmieren kann helfen, die Beweglichkeit zu erhalten.

Arm- und Kopfstützen:
Bei Sitzen mit Arm- oder Kopfstützen ist es wichtig, diese ebenfalls individuell anzupassen, damit sie den Komfort zusätzlich erhöhen und eine optimale Körperhaltung fördern.

Die Verstellmechanismen zum Einstellen der Arm- und Kopfstützen sollten regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit geprüft werden. Bei klemmenden oder blockierenden Arm- und Kopfstützen könnte eine Schmierung oder das Entfernen von Schmutz helfen.

Federung zur Absorbierung von Fahrzeugschwingungen

Die Federung sorgt für die Absorption von Stößen und Vibrationen und muss an Körpergewicht und Körpergröße angepasst werden. Wichtig ist, dass sie sich problemlos einstellen lässt und einwandfrei funktioniert. Bewegliche Teile sind regelmäßig auf Rost zu prüfen und bei Bedarf zu schmieren.

Auch die Verstellmechanismen sollten regelmäßig getestet werden – knarrende Geräusche oder schwergängige Bewegungen können auf Verschleiß hinweisen. In solchen Fällen sollten Gelenke und Führungen geschmiert werden, um eine reibungslose Funktion wiederherzustellen. Eine visuelle Inspektion hilft, Verschleiß oder Schäden an Federn, Dämpfern und Gummiteilen frühzeitig zu erkennen und bei Bedarf Maßnahmen zu ergreifen.

Längs- oder Seitenhorizontalfederung:
Unter bestimmten Betriebsbedingungen ist es vorteilhaft, die Längs- oder Seitenhorizontalfederung einzuschalten. Dadurch können seitliche Stoßbelastungen bzw. Stoßbelastungen in Fahrtrichtung durch den Fahrersitz besser abgefangen werden.

Schwingungsdämpfer:
Die Dämpfung des Sitzes kann an die Beschaffenheit der Fahrbahn oder des Geländes angepasst werden. Während der Fahrt erfolgt die Einstellung des Stoßdämpfers automatisch, ohne dass ein Bedienelement betätigt werden muss.

  • Um die Funktionsfähigkeit zu überprüfen, sollte der Dämpfer ausgebaut werden. Die Stange muss sich mit normaler Kraft herausziehen lassen – sie sollte weder zu schwer gängig sein noch zu locker sitzen.

 

Befestigungen und Sicherheitsfunktionen

Sicherheitsgurt und Mechanismen:
Sicherheitsgurte und Verriegelungen sind regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit zu prüfen. Bei Staub und Schmutz den Gurt vorsichtig mit einem feuchten Tuch reinigen. Keine scharfen Chemikalien verwenden, da diese das Material angreifen könnten.

Es ist zu überprüfen, ob der Gurt und alle Verriegelungsmechanismen in gutem Zustand sind und keine Risse, Ausfransungen oder andere sichtbare Schäden oder Korrosion aufweisen. Um die Mechanismen beweglich zu halten, sollten die beweglichen Teile regelmäßig gereinigt und mit einem geeigneten Schmiermittel behandelt werden. (Dabei keine fettigen oder schmutzanziehenden Substanzen verwenden.) Falls der Mechanismus nicht korrekt funktioniert oder Teile abgenutzt sind, müssen diese repariert oder ersetzt werden.

Funktionstests sind regelmäßig durchzuführen:

  • Sicherheitsgurt herausziehen und loslassen - Sicherheitsgurt rollt sich automatisch auf.
  • Gurtschließe in Gurtschloss einklinken - Gurtschloss verriegelt hörbar und Gurtschließe lässt sich trotz heftigem Anziehen nicht mehr herausziehen.
  • Rote Entriegelungstaste des Gurtschlosses drücken. Gurtschloss entriegelt und Gurtschließe kann herausgezogen werden.

Feste Verankerung:
Der Sitz muss stabil montiert sein, um unerwünschte Bewegungen zu verhindern. Alle Schrauben, Bolzen und Riegel, die den Sitz am Traktor befestigen, sind auf Lockerungen, Rost oder Beschädigungen zu überprüfen. Besonders an den Bereichen, wo der Sitz an der Basis des Traktors montiert ist, sollte regelmäßig nachgesehen werden. Die Schrauben und Bolzen mit einem geeigneten Werkzeug, wie z. B. einem Drehmomentschlüssel, auf das richtige Drehmoment überprüfen. Den Sitz im Fahrbetrieb testen, um sicherzustellen, dass er sich nicht ungewollt bewegt oder wackelt.

Luftsitze

Durch Druckkontrolle, Dichtigkeitsprüfungen, Reinigung und Schmierung bleiben Luftsitze langfristig funktionsfähig.

Pflege:
Sitzmechanik regelmäßig mit Druckluft oder einer weichen Bürste von Schmutz und Staub befreien. Aggressive Reinigungsmittel vermeiden. Bewegliche Teile mit einem geeigneten Schmiermittel behandeln, um Reibung zu minimieren und die Lebensdauer zu verlängern. Keinesfalls Fett verwenden, das Schmutz anzieht.

Luftdrucksystem:
Das Luftdrucksystem ist für die Anpassung und Federung verantwortlich. Der Luftdruck ist regelmäßig zu überprüfen, da ein zu niedriger Druck die Federung beeinträchtigt, während ein zu hoher Druck den Komfort verringern kann. Zischende Geräusche oder ein sinkender Sitz können Hinweise auf Undichtigkeiten bzw. Lecks in Luftschläuchen und Verbindungen sein. Undichte Luftleitungen können mit Dichtungsmaterial repariert oder komplett ersetzt werden.

Kompressor:
Der Kompressor pumpt Luft in das System und ist entscheidend für die Funktion des Luftsitzes.

  • Um die Funktionsfähigkeit zu überprüfen, den Kompressor einschalten und auf Geräusche oder ungewöhnlich lange Laufzeiten achten. Wenn der Kompressor den Sitz nicht in der gewünschten Zeit hebt, könnte er defekt oder verschmutzt sein.

Die Kabel und Steckverbindungen der Stromzufuhr müssen auf Korrosion oder lose Kontakte kontrolliert werden.

Luftfederung:
Die Luftfedern sind das zentrale Element für die Stoßdämpfung. Hier müssen die Gummimanschetten auf Risse, Löcher oder Materialverschleiß überprüft werden. Mögliche undichte Stellen können mit einem Lecksuchspray oder Seifenwasser identifiziert werden, denn die Blasenbildung zeigt an, wo Luft entweicht.

Defekte Luftfedern oder Dichtungen müssen vollständig ersetzt werden, da eine Reparatur in der Regel nicht dauerhaft hält.

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