Richtige Auswahl, Einstellung & Wartung von Gülle-Vakuumpumpen
Vakuumsysteme nutzen das physikalische Prinzip von Luftdruckunterschieden zum Füllen oder Entleeren von Güllefässern. Vakuumpumpen setzen dabei die Behälter unter Über- oder Unterdruck und fördern die Gülle in die entsprechende Richtung. Der Einsatz von diesen Systemen bringt neben der einfachen und flexiblen Nutzung den Vorteil, dass Verschleiß und Wartungskosten meist gering bleiben.
Lesen Sie im folgenden Beitrag, wie Sie die passende Gülle-Vakuumpumpe richtig auswählen, einstellen und laufend warten.
Auswahl der richtigen Vakuumpumpe
Zur Bestimmung der passenden Luftleistung kann als Richtwert die Behältergröße + 10 % Zuschlag herangezogen werden. Beispiel: 6.000 l Fass + 10 % = 6.600 l Luftleistung
Bei unebenen Feldstücken wird aufgrund der höheren Drehzahl eine kleinere Vakuumpumpe empfohlen.
Zusätzlich spielt der Saugleitungsdurchmesser eine wichtige Rolle. Ist dieser zu klein, kann die Gülle nicht schnell genug fließen. Der dadurch abreißende Luftstrom im Fass führt zu einer fehlenden Kühlung der Vakuumpumpe und einem Verlust der Saugleistung.
Pumpenleistung | Mindest-Saugleitungsdurchmesser |
3.000 l/min | 4" |
4.000 l/min | 5" |
6.500 l/min | 6" |
10.000 l/min | 8" |
Einstellung der Vakuumpumpe
Neben der richtigen Auswahl ist die ordnungsgemäße Einstellung der Güllepumpe bei der Inbetriebnahme erforderlich. Prüfen Sie zu Beginn, dass alle Bauteile und Schutzvorrichtungen vorhanden und funktionstüchtig sind. Eventuell beschädigte oder fehlende Teile müssen ausgetauscht bzw. ergänzt werden. Je nach Pumpenmodell kann es notwendig sein, die Antriebswelle (Zapfwelle) zu säubern und zu fetten, bevor die Pumpe eingebaut wird.
Der Ölfluss für die Druckschmierung ist bei allen Pumpen ab Werk grob voreingestellt. Um den Ölfluss auf die richtige Tropfenanzahl pro Minute einzurichten, muss während dem Betrieb der Vakuumpumpe das Handrad am Tropföler laut Betriebsanleitung eingestellt werden.
Da bei Vakuumpumpen der maximal zulässige Druck geregelt ist und nicht überschritten werden darf, muss ein Überdruckventil eingebaut werden, welches die überschüssige Luftmenge ablässt. Damit das Vakuum nicht zu hoch wird, wird zusätzlich der Einbau eines Unterdruckventils empfohlen.
Um Schäden an der Pumpe zu vermeiden, ist sowohl beim Ansaugen als auch beim Ausbringen unbedingt auf den richtigen Antriebsdrehzahlbereich laut Betriebsanleitung zu achten.
Wartung der Vakuumpumpe
Für die ordnungsgemäße Funktion der Vakuumpumpe ist die regelmäßige Wartung und Kontrolle der Komponenten laut empfohlenen Hersteller-Intervallen notwendig.
Wartung | Intervall |
Ölumlauf kontrollieren | täglich |
Ölstand im Tank kontrollieren | wöchentlich |
Dom- und Rückschlagventil kontrollieren | wöchentlich |
Siphonabscheider kontrollieren und gegebenenfalls reinigen | wöchentlich |
Überdruck- und Unterdruckventil kontrollieren | wöchentlich |
Antriebswelle schmieren | monatlich |
Ventile reinigen | monatlich |
Verschleiß der Lamellen kontrollieren | alle 300 Betriebsstunden |
Überlaufventil kontrollieren | jährlich |
Öltank reinigen | jährlich |
Schmierpumpe und den Körperinnenraum reinigen | vor längerem Stillstand |