Auswahl, Handhabung und Pflege von Seilwindenseilen
Die Verwendung des passenden Seilwindenseils ist ein wichtiger Faktor für die Arbeitssicherheit in der Forstwirtschaft. Unfälle und Reklamationen, die durch falsche Dimensionierung und Handhabung verursacht werden, können dadurch vermieden werden.
Wir geben Ihnen im folgenden Ratgeber wertvolle Tipps zur Auswahl, Handhabung und Pflege von Forst-Stahlseilen und Endverbindungen.
Materialaufbau von Stahlseilen
Stahlseile bestehen aus mehreren Litzen, welche schraublinienförmig verdreht und so zu einem stabilen Seil geformt werden. Im Inneren des Stahlseils befindet sich die in Schmiermittel getränkte Seileinlage, auch Seele genannt. Bei starker Belastung wird das Schmiermittel freigesetzt und dadurch die Reibung verringert. Die Seele besteht aus Stahldraht oder Fasermaterial.
Grundsätzlich gibt es Drahtseile in verschiedenen Ausführungen. Im Forstbereich spielen nur verdichtete Stahlseile eine Rolle, da diese mehr Flexibilität, einen engeren Biegeradius sowie eine erhöhte Bruchkraft aufweisen. Zusätzlich werden durch die verdichtete, abgeflachte Oberfläche Abrieb und Verschleiß verringert.
Die bei PRILLINGER erhältlichen Seilwindenseile sind vom Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF) zertifiziert und stehen für höchste Qualität.
Seilwindenseile wechseln
Ein wichtiger Faktor, um die Lebensdauer von Stahlseilen zu maximieren, ist die richtige Vorgehensweise beim Aufziehen bzw. Aufrollen von Stahlseilen auf die Seilwinde.
Beachten Sie dabei folgende Punkte:
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Stahlseil von der Seilwinde komplett ausziehen
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Seilbefestigung mit drehbarem Gelenk zur Fixierung verwenden, um Beschädigungen wie Quetschungen des Seils zu vermeiden
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Verdrehungen des Stahlseils durch Ausdrehen beheben
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Seil langsam und gleichmäßig unter ständiger Spannung auf die Seilwinde aufrollen
Regelmäßige Komponentenprüfung für maximale Sicherheit
Stahlseile müssen auf Knicke und Brüche der Litzen, Lockerungen und Quetschungen in den äußeren Lagen sowie auf Korrosionsschäden und Verschleiß der Seele oder Endverbindungen untersucht werden. Im Falle von Schäden darf das Forstseil nicht mehr weiterverwendet werden!
Bei Seilwinden muss im Falle von längeren Stehzeiten der allgemeine Verschleißzustand und die tatsächliche Zugkraft geprüft werden. Zur Messung von Zug- und Bremskraft eignet sich ein Seilwindenprüfstand, mit dem eine exakte, nachweisbare Windenprüfung durchgeführt werden kann.
Haken sollten vor jeder Verwendung auf An- sowie Querrisse im Schaft, Hals oder Hakenmaul überprüft werden. Zusätzlich sollte beim Hakenmaul das Augenmerk auf Aufweitungen sowie Abnutzungen in Steghöhe gelegt werden.
Prüfen Sie Umlenkrollen vor jeder Benutzung auf generelle Beschädigungen wie Risse und Verformungen, das Lagerspiel sowie die Leichtgängigkeit und Funktionstüchtigkeit der Verschlüsse. Weitere Prüfroutinen sind nach Herstellervorgabe zu beachten.
Ketten müssen vor jeder Verwendung auf Verschleiß oder Verformung der Kettenglieder geprüft und gegebenenfalls erneuert werden.
Alle verwendeten Komponenten sollten bei der Rückearbeit aufeinander abgestimmt sowie auf die maximale Zugkraft der Seilwinde ausgerichtet sein. |