Grundlagen zur professionellen Anwendung von Keilriemen
Keilriemen dienen zur Kraftübertragung zwischen einer Antriebswelle und verschiedenen Aggregaten. Neben dem Automotiv-Bereich sind sie in der Landtechnik unter anderem bei Traktoren, Mähdreschern, Häckslern sowie bei Mähwerken, Pressen, Mulchern und Rasenmähern im Einsatz.
In diesem Ratgeber analysieren wir Gründe für Verschleiß und bieten Tipps zu Auswahl, Einsatz, Montage und Wartung von Keilriemen.
Gängige Ursachen von Antriebsproblemen
Folgende Faktoren können die Laufleistung von Keilriemen beeinflussen:
- Montagefehler
- Negative Umgebungseinflüsse (z. B. Temperatur, Verschmutzung, etc.)
- Falsche Antriebsauslegung
- Fehler in Lagerung und Handhabung
- Defekte Komponente(n)
- Zu hohe oder zu niedrige Keilriemenspannung
Mehr als die Hälfte aller Antriebsprobleme werden durch falsche Wartung bzw. Montage verursacht. Aus diesem Grund sollte besonders auf diese Bereiche Wert gelegt werden.
Vermeidung von Verschleiß
Verschlissene Keilriemen können zur Überhitzung des Antriebs oder zum Totalausfall wichtiger Systeme führen. Um Verschleiß und dessen Folgen vorzubeugen, können einfache Maßnahmen ergriffen werden.
- Die Spannung des Riemens muss regelmäßig kontrolliert werden.
- Gegebenenfalls muss der Riemen nachgespannt oder etwas gelockert werden. Hierzu schaffen herstellerabhängige Nachspanntabellen zusätzlich zu den handelsüblichen Prüfmethoden Abhilfe. Die korrekte Vorspannkraft kann mithilfe von Vorspannmessgeräten angezeigt werden.
- Im Falle eines Riementauschs müssen deutlich verschlissene Keilriemenscheiben und Spannrollen ebenfalls erneuert werden, da sich sonst die Lebensdauer des neuen Keilriemens deutlich verkürzt.
- Keilriemen müssen immer satzweise erneuert werden und sollten dabei aus einer Produktionscharge stammen.
- Lange Lagerzeiten sollten nach Möglichkeit vermieden werden, da das Material über Jahre trocken, spröde und porös werden kann.
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Beachten Sie, dass Riemen aus dem Industriebereich nicht rückengespannt werden dürfen, sonst besteht die Gefahr von Überhitzung und Rissen. |
Keilriemen richtig auswählen
Die Auswahl des richtigen Keilriemens und die korrekte Montage sind für die Maschinen-Funktionalität entscheidend.
Je nachdem, ob der Riemen für den Einsatz in der Industrie, Landtechnik oder im Gartenbereich vorgesehen ist, unterscheidet sich die Materialbeschaffenheit und der Aufbau. Daher dürfen Keilriemen für den Industriebereich keinesfalls rückengespannt werden, im Garten- und Erntetechnikbereich werden fast ausschließlich rückenverstärkte Riemen eingesetzt.
Keilriementypen nach Anwendungsbereich
Industrie | Garten und Kommunalbereich | Mähdrescher |
Klassische Keilriemen | Kevlar-Keilriemen | Verbundriemen |
Schmalkeilriemen | Rückenverstärkte Keilriemen | Rückenverstärkte Keilriemen |
Flankenoffene Keilriemen | Einfachkeilriemen | |
Flankenoffene Keilriemen formgezahnt | Spezialprofile | |
Keilrippenriemen | ||
Wartung
Um die Lebensdauer von Keilriemen zu maximieren, ist in regelmäßigen Abständen eine einfache Kontrolle und Wartung durchzuführen.
- Spannungsprüfung des Keilriemens: Kontrollieren und gegebenenfalls nachspannen.
- Optische Zustandsprüfung des Keilriemens: Wenn kein starker Verschleiß erkennbar ist, kann ein Keilriemenspray die Lebensdauer verlängern, indem er den Riemen geschmeidig hält und Quietschen und Rutschen vermeidet.
- Visuelle und akustische Prüfung auf Vibrationen und Geräusche: Die Prüfung erfolgt im laufenden Zustand, im Idealfall läuft der Antrieb ruhig.
- Kontrolle der Schutzvorrichtung auf Schmutz, Abrieb und Schäden: Diese erfolgt, da Schmutzanhäufungen eine isolierende Wirkung haben können, welche zu Ausfällen führt.
- Visuelle Prüfung der Schutzvorrichtung: Es wird eine Sichtkontrolle durchgeführt, um festzustellen, ob die Schutzvorrichtung intakt ist.