Höhere Standzeiten durch regelmäßige Kontrolle
Die laufende Wartung und Kontrolle Ihres Mähwerks ist Grundvoraussetzung für einen guten Schnitt in der wetterabhängigen Mähsaison. Neben der hohen Mähqualität sind die Standzeit der eingesetzten Technik sowie die Arbeitssicherheit wichtige Faktoren für die professionelle Futterernte. Die laufende Kontrolle kann sowohl bei alten als auch bei neuen Maschinen dabei helfen, Defekte und Verschleiß rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.
Wir beschäftigen uns im folgenden Beitrag mit der Wartung und Instandsetzung von Scheiben- und Trommelmähwerken.
Mähwerk-Check vor der Saison
Sichtkontrolle
Für die optimale Sichtkontrolle vor Saisonbeginn wird die gründliche Reinigung (idealerweise bereits im Herbst vor der Einwinterung) des Mähwerks empfohlen. Prüfen Sie zu Beginn, ob der Mähbalken intakt ist, keine Risse aufweist oder verzogen ist. Zudem müssen verbogene Schutzbleche ersetzt werden. Führen Sie zusätzlich eine optische Dichtheitskontrolle bei der Ölwanne bzw. bei den Getriebegehäusen durch.
Schutztuch
Ein wichtiger Sicherheitsfaktor ist die Überprüfung des Schutztuchs am Mähwerk. Nur intakte Schutztücher ohne Risse oder Löcher sorgen für optimale Arbeitssicherheit und Unfallvermeidung. Im Falle von kleinen Rissen oder Schäden sorgen Klebe- und Flick-Reparatursets für Abhilfe. Bei größeren Schäden muss das Schutztuch vollständig ersetzt werden.
Schmierung
Bei Scheiben- und Trommelmähwerken ist die regelmäßige Ölstandskontrolle und der Ölwechsel am Mähbalken und an Winkel- und Verteilergetrieben notwendig. Achten Sie im Falle eines Ölwechsels darauf, dass die laut Hersteller vorgeschriebene Ölspezifikation eingehalten sowie die Ölmenge nicht überschritten wird, da dies Schäden am Mähbalken sowie den Mähscheibendichtungen und -lagern verursachen kann.
Anfahrsicherung und Mähwerksentlastung
Überprüfen Sie vor dem ersten Betrieb die Auslösekraft der Anfahrsicherung – für eine reibungslose Funktionalität ist regelmäßiges Abschmieren erforderlich. Das Auflagegewicht des Mähwerks kann mit einer Waage oder durch manuelles Anheben kontrolliert werden.
Verschleißteile für Mähbalken und
-trommeln
Kontrollieren Sie im folgenden Schritt den Zustand Ihrer Gleitkufen bzw. -teller. Defekte oder verschlissene Teile sollten ausgebaut und je nach Zustand repariert bzw. vollständig ersetzt werden.
Mähteller und -scheiben müssen auf Abnutzungen und Schäden untersucht werden. Dabei muss bei den Mähscheiben das Scheibenlager gut befestigt sein und darf kein Spiel haben. Mähscheiben nutzen sich durch die Drehbewegung am Mähbalken einseitig ab. Durch den abwechselnden Tausch von rechts- und linksdrehenden Mähscheiben kann diesem Problem entgegengewirkt werden.
Mähtrommeln sollten auf starke Abnutzungen bzw. durchgerostete Stellen kontrolliert und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Mähklingen und Messerhalter
Scharfe Klingen vermindern den Kraftbedarf Ihres Mähwerks und sorgen für eine optimale Schnittqualität.
Wechseln Sie daher stark verschlissene oder gebrochene Kreiselmäherklingen und achten Sie darauf, dass die eingesetzten Klingen von Typ, Lochdurchmesser und Länge gleichwertig sind. Wir empfehlen dabei den gleichzeitigen Tausch aller Klingen pro Mähscheibe, um eine Unwucht zu vermeiden und eine gleichmäßige Drehbewegung zu erhalten. Beachten Sie, dass Mähmesserklingen links- oder rechtsdrehend angeboten werden.
Ein weiterer wichtiger Sicherheitsfaktor ist die Kontrolle der Messerklingen-Befestigung, indem Sie die Bolzen bzw. Schrauben prüfen und im Falle von Verschleiß ersetzen. Lose Klingen können in Verbindung mit gerissenen Schutzplanen zu schweren Verletzungen führen.
Gelenkwellen und Antriebe
Sorgen Sie im ersten Schritt dafür, dass Sie Ihr Gerät inklusive aller Gelenkwellen laut Herstellervorgabe vollständig abschmieren. Kontrollieren Sie nun den Zustand der Außen- bzw. Innengabeln und Kreuzgelenke sowie der Schutzrohre auf allen Antrieben. Stark verschlissene oder beschädigte Schutzrohre müssen dabei umgehend ersetzt werden.
Bei Mähwerken mit Reibscheibenkupplungen ist die Belüftung der Kupplung außerhalb der Saison notwendig. Prüfen Sie zusätzlich die Beläge auf Verschleiß, um die verlässliche Funktion der Überlastsicherung gewährleisten zu können. Beläge, die mehr als 1 mm verschlissen sind, müssen erneuert werden.
Beim Keilriemenantrieb muss die Spannung sowie der Zustand der Riemen überprüft werden. Zu welchem Zeitpunkt ein Keilriemen ersetzt werden muss, finden Sie in unserem Beitrag "Ratgeber Keilriemen".
Aufbereiter
Kontrollieren Sie die Aufbereiterzinken auf Verschleiß oder Beschädigungen und tauschen Sie diese gegebenenfalls aus. Alternativ können die Zinken gedreht und weiterverwendet werden.
Zusätzlich sollten das Gehäuse auf Beschädigungen sowie die Lager der Aufbereiterwelle geprüft werden.