Wartungsablauf und Tipps für langjährige Nutzung
Um eine lange Lebensdauer und einwandfreien Betrieb von Kleinmotoren zu gewährleisten, ist es notwendig, ein regelmäßiges Service durchzuführen. Ohne entsprechende Wartung können Kleinmotoren störungsanfällig werden, teure Reparaturen erfordern oder sogar komplett ausfallen.
Im folgenden Beitrag geben wir einen Überblick zur effektiven Wartung von Viertakt-Kleinmotoren sowie hilfreiche Tipps zur Durchführung.
Die Bedeutung regelmäßiger Wartung
Da ein Großteil der Kleingeräte wie Rasenmäher, Gartentraktoren, Schneefräsen sowie Motorhacken und -mäher mit Verbrennungsmotoren betrieben werden, sollten diese mindestens einmal jährlich gewartet und begutachtet werden.
Während der Wartung werden in der Regel Öl, Filter, Zündkerzen und weitere Komponenten getauscht, um sicherzustellen, dass der Motor einwandfrei funktioniert und nicht vorzeitig ausfällt. Ohne eine regelmäßige Wartung können sich Probleme ansammeln und zu größeren Schäden führen, was letztendlich zu teuren Reparatur- oder Ersatzkosten führen kann.
Vorteile:
- Emissionsreduzierung
- Senkung des Kraftstoffverbrauchs
- Verlängerung der Lebensdauer des Motors
- Sicherstellung der Einsatzbereitschaft und Betriebssicherheit
Ölfilter & Ölwechsel
Die Aufgabe des Ölfilters ist es, das Motoröl von Metallabrieb, Staub und Verbrennungsrückständen zu reinigen, um den Motor vor Verschleiß und Schäden zu schützen. Ölfilter und Öl sollten grundsätzlich immer gleichzeitig gewechselt werden.
Wenn Öl nur nachgefüllt, jedoch nie vollständig ersetzt wird, verschlechtert sich die Schmierfähigkeit, Additive im Öl werden abgebaut und der Schmierfilm kann abreißen und dadurch zu einem Motorschaden führen. Je kleiner die Ölmenge im Motor ist, desto öfter muss man einen Ölwechsel durchführen.
Zu Beginn des Ölwechsels ist es wichtig, den Motor auf Betriebstemperatur zu bringen, um den Ölkreislauf wieder anzukurbeln und somit abgelagerte Schmutzpartikel wieder aufzunehmen. Das alte Öl wird anschließend abgesaugt. Dies kann mithilfe von Absauggeräten durchgeführt werden. Als nächstes wird der alte Ölfilter entfernt und durch einen neuen ersetzt. Als hilfreicher Tipp wird empfohlen, die Filterdichtung vor dem Einsetzen leicht einzuölen. Im letzten Schritt wird das frische Öl eingefüllt und geprüft, ob mögliche Undichtheiten vorhanden sind und der erforderliche Ölstand erreicht wurde. Beachten Sie dabei, dass die maximale Füllhöhe keinesfalls überschritten werden darf, da ansonsten die Kurbelwelle das Öl schaumig schlagen könnte.
Luftfilter
Luftfilter sind für die Entfernung von Schadstoffen und Schmutzpartikeln aus der angesaugten Luft zuständig, um den Motor vor Verschmutzung und Beschädigung zu schützen und einen einwandfreien Verbrennungsprozess zu gewährleisten.
Gängige Filtermaterialien:
- Papierluftfilter
- Schaumstoffluftfilter
- Dual-Luftfilter
Kraftstofffilter
In den meisten Fällen ist der Verbrennungsmotor mit einem Kraftstofffilter ausgestattet. Dieser hat die Aufgabe, Schmutzpartikel aus dem Kraftstoff zu filtern. Der Kraftstofffilter muss gewechselt werden, um einen Ausfall des Motors sowie verminderte Leistung möglichst vorbeugend zu verhindern. Der Filter befindet sich in der Regel im Kraftstofftank oder der Kraftstoffleitung zwischen Tank und Kraftstoffpumpe/Vergaser. Die genaue Positionierung kann in vielen Fällen der Hersteller-Bedienungsanleitung entnommen werden.
Kraftstoff
Nachdem das Gerät im Idealfall beim letzten Einsatz leer gefahren wurde, wird nun frischer Kraftstoff getankt. Da der Tank nicht luftdicht verschlossen ist, nimmt die sogenannte Oktanzahl ab und die Zündfähigkeit des Treibstoffs geht verloren. Deshalb sollte Benzin im Tank nach spätestens zwei bis drei Monaten verbraucht werden.
Zündkerzen
Im Rahmen der Standardwartung muss auch die Zündkerze geprüft und gegebenenfalls ersetzt werden. Das Wechselintervall einer Zündkerze liegt bei 25 Betriebsstunden bzw. mindestens einmal pro Saison.
Dabei ist das vorgeschriebene Drehmoment zu beachten, um Schäden an der Zündkerze oder dem Zylinderkopf zu vermeiden.
Empfohlene Einbaudrehmomente:
Material | Flacher Sitz mit Dichtring |
Konischer Sitz |
||||
Gewinde ø | ø 18 mm | ø 14 mm | ø 12 mm | ø 10 mm | ø 18 mm | ø 14 mm |
Gusseisenkopf | 35–45 Nm | 25–35 Nm | 15–25 Nm | 10–15 Nm | 20–30 Nm | 15–25 Nm |
Aluminiumkopf | 35–40 Nm | 25–30 Nm | 15–20 Nm | 10–12 Nm | 20–30 Nm | 10–20 Nm |
Vergaser
Der Vergaser in Kleinmotoren mischt Luft und Kraftstoff in einem bestimmten Verhältnis, um eine effektive Verbrennung im Motor zu gewährleisten. Da diese Komponente ebenfalls Betriebsstörungen verursachen kann, wird die regelmäßige Wartung empfohlen.
Detailierte Informationen zur Wartung von Vergasern für Kleinmotoren finden Sie in unseren Beiträgen „Richtige Wartung von Schwimmervergasern“ und "Richtige Wartung von Membranvergasern".
Werkzeug & Zubehör
Zum Kleinmotoren-Zubehör zählen hilfreiche Werkzeuge wie Betriebsstundenzähler, Drehzahlmesser, Ölabsauggeräte sowie Spezialeinfülltrichter.
- Betriebsstundenzähler bieten sozusagen die Grundlage für den Wartungszeitplan, da alle Betriebsstunden gesamt aufgezeichnet werden und der Anwender so genau weiß, wann eine Wartung des Geräts fällig ist. Auch für Leihgeräte und gewerblich genutzte Maschinen, die einer höheren Belastung ausgesetzt sind, ist dies optimal.
- Drehzahlmesser messen und zeichnen die Drehzahlen bei laufendem Motor auf. Falsche Drehzahleinstellungen können zu hohem Kraftstoffverbrauch bis hin zum Motorschaden führen.
- Ölabsauggeräte sind nützliche Hilfsmittel beim Ölwechsel, da sie eine mobile Lösung für unzugängliche Ölablassschrauben darstellen und durch ihre handliche Form einen schnelleren Ölwechsel ermöglichen.
- Spezialeinfülltrichter filtern Schmutz, Wasser und Verunreinigungen aus dem Kraftstoff. Dabei fließt nur reines Benzin in den Tank, wodurch die Effizienz und Haltbarkeit verbessert und ein ordnungsmäßiger Betrieb gesichert wird.
Video: Kleinmotoren richtig warten und Service durchführen
In unserem Schritt für Schritt-Video zeigen wir Ihnen, wie Sie wichtige Komponenten von Kleinmotoren optimal servicieren können, um deren Leistung und Lebensdauer zu verlängern.